Sonntag, 14. Mai 2023 – Sonntag, 9. Juli 2023

Steve Bishop, Lucia Elena Pruša, Michael Ray-Von, Hannah Weinberger, Angharad Williams, Jiajia Zhang

  • Foto © Jiajia Zhang 2023

Kuratiert von Karin Borer und Daniel Kurth

Mit Steve Bishop, Lucia Elena Pruša, Michael Ray-Von, Hannah Weinberger, Angharad Williams, Jiajia Zhang

Ganz am Anfang dieser Ausstellung steht ein gemeinsames Gefühl, das notwendigerweise mit der Zeit zusammenhängt, in der wir uns befinden. Es führt uns zu ästhetischen Ideen, aber auch zu bestimmten Charakteren von Künstler*innen und spezifischen Werken. Wir denken, dass das Gefühl oder die Umstände, die uns hierher begleitet haben, immer noch vom «Trauma» der vergangenen zwei Jahre geprägt sind. Dieses Trauma ist ein kollektives und ein allgemeines, und gleichzeitig ist die Art und Weise wie wir es erlebt haben, sehr persönlich und individuell geprägt. Unsere Zeitwahrnehmung ist durcheinander geraten. Die Linearität wurde verzerrt und verkehrt. Der Strahl wurde umgedreht und manch eine*r, eine scheint dabei in der Rückwärtsbewegung steckengeblieben zu sein. Wird die Zeit aus dem Korsett der Messungen und Datierungen entlassen, dann folgen Ereignisse nicht mehr aufeinander und Wirkungen nicht mehr auf Ursachen – dann weicht die Eindeutigkeit einem Spiel der Möglichkeiten.
Lücken im Prozess entstehen, wenn etwas im Dazwischen dazwischenkommt. Vielleicht bewegen wir uns nicht vorwärts, sondern zurück, nach oben und unten, nickend, von links nach rechts. Wir drehen Runden, bilden Schlaufen, verästeln uns in Parallelwelten und labyrinthischen Gedankenräumen. Alles verdreht.

Es fühlt sich an, als wären wir morgens aufgewacht und über Nacht um zwei Jahre gealtert. Und dabei ist dies nicht einmal nur ein Gefühl. In vielen Belangen ist die Welt tatsächlich stillgestanden, doch gleichzeitig ist jeder einzelne Tag geprägt von unzähligen News und einer enormen Beschleunigung. Ein Begriff, der aus dem Trauma folgt, ist die Nostalgie. Es ist ein unpopulärer Begriff, denn er trägt eine destruktive Bedeutung in sich: er meint den Verlust des Glaubens an die Gegenwart und an die Zukunft. Nostalgie orientiert sich an einer Vergangenheit. Es bedeutet Stillstand oder gar Stagnation. Und vielleicht beschreibt es sehr gut eine aktuelle und permanente Krise. Eine, der sich unser Alltag längst angenommen hat.

Schönes Wochenende und herzliche Grüsse!
D & K

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